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Filed under Allgemein, Software

KeySwitch & Expression Map 3.0 – Update

Zunächst möchte ich mich bei Euch allen für Euer konstruktives Feedback, Ideen und Wünsche in den letzten Monaten bedanken. Dank Euch hat die KeySwitch & Expression Map einen riesigen Sprung gemacht und ist definitiv in die Zielgerade eingelaufen, Ableton Live von der besten und stabilsten DAW auch zu einer großartigen Software für die Orchestrierung mit VST-Instrumenten zu machen!

Ein besonderes Dankeschön geht an Claire, Elias, Andrew, Enrique, Alex, Steve, Kim, Robin, Daniel, Susan und Norbert, die so freundlich sind, die Beta-Version vorab ein wenig zu testen.

Das offizielle Release ist für Anfang März 2021 geplant und alle bisherigen Benutzer erhalten automatisch einen Download-Link per Mail danach. Ich aktualisiere gerade noch das Handbuch.

Acht Device-Controls für automatische Zuweisungen

Von nun an könnt Ihr Eure Keyswitches und MIDI-Controls dynamisch Eurem MIDI-Controller zuweisen. Die MIDI-Controls sind in vier Bänken organisiert. Für einen schnellen Arbeitsablauf könnt Ihr die erste Bank anpassen und Eure am häufigsten verwendeten MIDI-Controls acht Reglern (Device Controls) zuweisen, wie Ihr sie auch von anderen Geräten in Ableton Live kennt. Mit dem ersten Regler könnt Ihr zusätzlich Eure Keyswitches steuern.

Um diese Option zu nutzen, benötigt ihr Ableton Live 10 oder 11 und Euer MIDI-Controller muss in den Voreinstellungen als Bedienoberfläche (Control Surface) ausgewählt sein. Ich aktualisiere das Handbuch noch, aber ich habe bereits ein PDF mit mehr Informationen zu diesem Thema hier hochgeladen.

Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr den Labels aussagekräftigere Namen geben, damit Ihr Euch leicht merken könnt, was sie steuern. (z. B. Dynamik, Vibrato, Lautstärke, Attack, Legato Blur usw.)

XY-Fader im Display anzeigen

Wenn der Player Eurer VST-Library das Überblenden zwischen Artikulationen mit XY-Fadern anbietet (z. B. AB-Switches für Runs Up oder Down, Crescendo oder Diminuendo / Crossfade von Sustain zu Tremolo oder Non Vibrato zu Vibrato usw.), könnt Ihr die zugewiesenen Velocity- oder CC-Controls zur besseren Übersicht im Display anzeigen.

Die gelben Linien zeigen 1/4, 1/2 und 3/4 an. Die schwarzen Linien 1/3 und 2/3.

Ihr könnt die Form der XY-Fader ändern und zwischen einem vollflächigen Rechteck oder einer dezenten Linie wählen.

Um Verwirrung vorzubeugen, könnt Ihr ausserdem mit der Up/Down-Taste die Werte des Y-Faders invertieren, um die Position des Faders entsprechend der Anordnung der Slots für die Artikulationen in Eurem VST-Player anzuzeigen.

Beispielsweise könnt Ihr für den Vienna Instruments Player den MIDI Controller (CC20) als X-Fader zur Steuerung der horizontalen Slots anzeigen lassen und die Velocity für die vertikalen Slots.
Ebenso geben Euch die XY-Fader in Spitfire’s Chamber Strings ein tolles visuelles Feedback über die Dynamik (CC1) oder die Intensität des Vibratos (CC21) direkt in Abletons Bedienoberfläche.

Ein zusätzlicher Key

Einige VST-Libraries arbeiten mit Kombinationen aus verschiedenen Notentasten, um eine Matrix oder mehrere Dimensionen umschalten zu können. Obwohl es bereits möglich war, diese Art von Playern mit einer Note, Programmwechselbefehlen, Bank (CC 0), Sub-Bank (CC 32) und CC fernzusteuern, könnt Ihr mit der zusätzlichen Note (+Key) entweder die Eltern und Kind-Slots (Folder und Patch-Slots) schneller einrichten oder Ihr verwendet sie, um die erste Note zur Verfügung zu haben, um mit der KeySwitch & Expression Map eigene und mit einer Taste auf Eurem Piano leicht spielbare Keyswitches zu definieren.

Mit diesem Setup ist es nicht mehr möglich, eigene Noten für Keyswitches für Euer Piano zu definieren. Es ist jedoch eine superschnelle Möglichkeit, die KeySwitch & Expression Map einzurichten, falls Ihr nur Automationshüllkurven oder Euren MIDI-Controller verwenden möchtet – insbesondere für die Basic Presets des VSL Synchron Players.
Wenn Ihr nur die zusätzliche Note in Kombination mit Programmwechselbefehlen, Bank und Sub-Bank sowie CC-Controllern verwendet, könnt Ihr die erste Note wie gewohnt für die KeySwitch & Expression Map benutzen, um eigene Keyswitches zu erstellen. Diese erlauben es Euch dann sogar Full Presets des VSL Synchron Players mit mehreren Dimensionen auf Eurem Piano ganz einfach fernzusteuern.

Automatische Latenzkompensation

Wenn Ihr kein Rack verwendet, werden die Delays nun automatisch durch die Latenzkompensation ausgeglichen, welche die definierte Latenz des Gerätes nutzt. Genau wie bei anderen Geräten in Ableton Live wird die aktuell eingestellte Latenz in der Statusleiste von Ableton angezeigt, wenn Ihr mit der Maus über die Titelleiste des Gerätes fahrt.

Falls Ihr ein Rack verwendet, müsst Ihr die Verzögerungen leider noch manuell mit den Spur-Delays kompensieren, um Abletons Option MIDI-Noten verfolgen zu nutzen. Allerdings könnt Ihr jetzt zwischen Presets wählen, um schnell die richtigen Delays für Euer Set-up herauszufinden. Die Presets sind nach Puffergrößen (Buffer Sizes) benannt, weil die notwendige Verzögerung mit den Einstellungen Eurer Soundkarte zusammenhängt. Die Delays sind großzügig gewählt, sodass sie bei allen Anwendern auf Anhieb funktionieren sollten. Daher könnt ihr auch kürzere Zeiten ausprobieren, falls benötigt.

Die Delays sind nur notwendig, wenn Ihr Eure Keyswitches automatisieren wollt. Für den Fall, dass Ihr diese ausschließlich live auf Eurem Piano spielt, könnt Ihr alle Delays auf 0 ms setzen, da Ihr intuitiv immer mehr als ein paar Millisekunden im Voraus die Taste für die Keyswitch bzw. Articulation drücken werdet – es sei denn, es sind Roboter oder zumindest Cyborgs unter Euch;-) Macht Euch also in diesem Zusammenhang keine Sorgen um Latenzen! Das Gerät selbst verursacht ohne die definierten Delays keine Latenz.

Solltet Ihr Probleme haben, überprüft, ob Ihr Menü/Optionen/Latenzkompensation aktiviert habt. Um die Spur-Delays einzublenden, müsst Ihr den kleinen D-Taster unten rechts in der Ableton Benutzeroberfläche drücken.

Reaktivierung der Automation

Es wurden drei neue Optionen für Automationshüllkurven hinzugefügt und dafür eine eigene Unterseite (Tab) in den Einstellungen der KeySwitch & Expression Map.

  1. Mit der ersten Option könnt ihr ab jetzt wählen, ob die Taste für die Reaktivierung der Automation global alle Hüllkurven des gesamten Projekts oder nur die des Keyswitches wieder aktivieren soll.
  2. Wenn ihr die Automationshüllkurven für Artikulationen auf Eurem Piano einspielt und aufzeichnet, wird auch die Note für den Keyswitch im MIDI-Clip aufgezeichnet. Während der Wiedergabe können diese die Automationshüllkurve deaktivieren, weil sie die schon eingestellte Artikulation ein zweites Mal auswählen. Das Sprichwort „Doppelt hält besser“ stimmt in diesem Zusammenhang leider nicht! Um dies zu verhindern und zu vermeiden, dass Ihr die Noten für die Artikulation nach der Aufnahme manuell löschen müsst, könnt Ihr diesen Schalter aktivieren.
  3. Schließlich könnt Ihr von nun an den aktuell gewählten Keyswitch automatisch triggern lassen, sobald Ihr eine Aufnahme startet. Auf diese Weise könnt Ihr bequem schon vor der Aufnahme eine Artikulation einstellen, auch wenn die Automation der Hüllkurve für den Keyswitch zuvor durch das manuelle Umschalten deaktiviert wird. Wenn Ihr es gewohnt seid, mit dem MIDI Arrangement Overdub zu arbeiten, könnte diese Funktion Euch stören. Lasst sie in dem Fall lieber ausgeschaltet!

Notizen auf der Oberfläche des Pianos

Eine Liste mit 27 Artikulationen kann zu einem visuellen Informationsdschungel werden – vor allem, wenn Ihr die Keyswitches gerade erst erstellt habt oder ein altes Projekt öffnet. Es ist nur ein kleine und sehr begrenzte Spielerei (kein Backspace, Radiergummi oder Speichern), aber vielleicht könnte es z.B. nützlich sein, um kurz eine Reihe von Artikulationen für eine Aufnahme auf die Oberfläche des Pianos zu zeichnen. Alternativ könnt ihr es natürlich auch einfach dazu nutzen, Eurem Ärger nach einer misslungenen Aufnahme durch eine Art von Maltherapie Luft zu machen!

Ihr könnt in drei verschiedenen Farben zeichnen und schreiben (Doppelklick). Die X-Taste verwischt Eure Spuren wieder.

Optimiertes Design

Das Design wurde überarbeitet und bietet nun eine bessere Übersicht beim Einrichten der Keyswitches in allen verfügbaren Farbschemen für die Benutzeroberfläche von Ableton Live. Dafür werden die nicht ausgewählten Parameter eines Keyswitches ausgegraut und bleiben optisch im Hintergrund.

Auch das virtuelle Piano hat einen neuen Anstrich bekommen und kann nun zusammen mit den MIDI-Controls angezeigt werden. Wenn gewünscht, könnt ihr um Platz zu sparen den Bereich der MIDI-Controls auf die acht Regler mit der Custom Bank minimieren.

Die Zuordnung einer Note für Keyswitches ist nicht mehr obligatorisch

Wenn Ihr Eure Keyswitches nur mit Automationshüllkurven oder einem MIDI-Controller steuern wollt, müsst Ihr nicht mehr zwingend eine Note für Eure Keyswitches definieren, um sie speichern zu können. Ein Name reicht aus!

Zum Beispiel könnt Ihr mit dem Sine Player von Orchestral Instruments die Liste der Artikulationen einfach mit Programmwechselbefehlen statt mit Noten steuern. Auf diese Weise habt Ihr keine Keyswitches, die Euch auf dem Piano einschränken könnten.

Bye-bye bug!

Beim Einrichten der Keyswitches war es bisher nicht möglich, die Note mit der Computertastatur einzugeben – nur mit der Maus. Dies ist nun behoben.

Dafür musste ich allerdings die Art der Numbox ändern und möchte Euch daher raten, die KeySwitch & Expression Map in Euren Templates oder Projekten nicht zu aktualisieren, wenn Ihr wegen einer drohenden Deadline unter Zeitdruck seid! Die Parameter Eurer Keyswitches bleiben unangetastet, aber Ihr müsst die Noten neu eingeben. Sorry für die Unannehmlichkeiten:-( Und um die Wogen schnell wieder zu glätten … zumindest ist das Update mit all diesen neuen und grooooßartigen Features, die Ihr für Eure zukünftigen Projekte ab jetzt immer nutzen könnt, völlig kostenlos. Ist das nicht toll? Ist es doch, oder? … Ich hoffe, es hat ein wenig funktioniert …

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Musik machen mit dem Update und viel Erfolg für Eure Projekte. Wenn Ihr weitere Ideen oder Wünsche habt, zögert nicht und schreibt mir immer gerne. Denn wenn es eine Sache gibt, die ich durch den Support im letzten Jahr gelernt habe, dann ist es, dass es eine wahnsinnige Anzahl von völlig unterschiedlichen Dingen gibt, die Ihr mit der Keyswitch & Expression Map macht und viele verschiedene Wege in Ableton Live zu arbeiten. Daher wird Euch vielleicht etwas auffallen oder sogar stören, was ich nie entdecken werde, auch wenn die KeySwitch & Expression Map in meinen eigenen Kompositionen ein sehr liebgewonnener und tagtäglicher Begleiter geworden ist!

Ich selbst, habe noch mindestens eine Idee auf dem Wunschzettel, die mit dem nächsten Update im Sommer kommen wird.

Bis dahin!

Euer swub.